Ob beim Fernsehen, im Kino oder Ausruhen auf der Gartenliege – immer wenn ein Betroffener körperlich zur Ruhe kommt, zwingen die Beine ihn, sich zu bewegen. Es kribbelt, es zieht, es spannt, es schmerzt. Das „Syndrom der ruhelosen Beine“, auch Restless Legs Syndrom genannt, hält jeden zehnten Deutschen in Bewegung. Lange Autofahrten und Konferenzen werden so manchmal unmöglich. Denn die Symptome treten vor allem in Ruhesituationen auf und zwingen den Betroffenen, die Beine ständig bewegen, zu dehnen oder anspannen zu müssen. Das schafft zwar kurzfristig Besserung, aber schon in der nächsten Ruhesituation kehrt der Bewegungsdrang unmittelbar zurück.
Ursachen für dieses Nervenleiden können anlage- bzw. genetischbedingt sein. In der Hälfte der Fälle geht man davon aus, dass eine andere Ursache vorliegt, zum Beispiel eine fortgeschrittene Nierenschwäche, Polyneuropathie, Eisenmangel oder dass die Einnahme bestimmter Medikamente der Auslöser sind. Dr. Günnewig, Chefarzt der Geriatrie/Neurologie, wird in seinem Vortrag "Restless Legs Syndrom – Wenn die Beine nicht zur Ruhe kommen“ darauf eingehen.
Außerdem erklärt Dr. Günnewig „Praktische Schlafregeln – für Betroffene und pflegende Angehörige von Demenz-Patienten“. Mit zunehmendem Alter berichten viele Menschen über Schlafstörungen. Im Einzelnen können dies Ein- und Durchschlafstörungen mit nächtlichem Erwachen oder ein fehlende Erholung im Schlaf mit daraus resultierender Tagesmüdigkeit sein. „Die benötigte Schlafdauer ist bei uns Menschen individuell sehr unterschiedlich und wird manchmal überschätzt“, sagt Dr. Günnewig. „Grundsätzlich nimmt die nächtliche Schlafzeit mit zunehmendem Alter ab; die erholsame Tiefschlafzeit sinkt ebenfalls und es kommt zu mehr Schlafunterbrechungen. Der leichte Schlaf ist störanfälliger.“Der Griff zur Schlaftablette ist für viele Betroffene verlockend, führt aber mit zunehmender Einnahmedauer zu unerwünschten Risiken. Eine dauerhafte Schlaftabletteneinnahme erhöht im Alter das Demenzrisiko und steigert ebenfalls das Risiko zu stürzen, beispielsweise auf dem Weg zum WC.
„Nächtliches Wasserlassen – warum die Blase drückt“: In ihrem Vortrag geht Dr. Katharina König, niedergelassene Urologin,auf die Nykturie, also das nächtliche Wasserlassen ein. Kaum ist man eingeschlafen, drückt die Blase schon wieder. Nächtlicher Harndrang hält viele vom erholenden Schlaf – vor allem mit zunehmendem Alter, in der Schwangerschaft oder bei verstärkter Flüssigkeitszufuhr vor dem Schlafengehen. Was vor allem im Alter viele für normal halten, ist oftmals ein Alarmsignal und hat ernstzunehmende Ursachen.
Die Nykturie kann zur Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und ist in manchen Fällen mit ernsthaften Konsequenzen wie Depressionen und sozialer Isolation verbunden. Sie erhöht zudem das Risiko für Stürze und Hüftfrakturen, weil die Patienten nachts aufstehen und zur Toilette gehen. Zusätzlich führt ein oberflächlicher und unterbrochener Schlaf oft zu einer Tagesschläfrigkeit mit beeinträchtigter Wahrnehmung und gestörtem Gleichgewichtsempfinden, die das Sturzrisiko weiter erhöhen.