Unsere Aktivitäten
Regelmäßig finden offizielle Veranstaltungen zur Weiterbildung und zum Austausch in der Palliativmedizin statt, ebenso gibt es immer wieder kleine Aktionen auf der Palliativstation für unsere Patienten.
Klicken Sie auf die Veranstaltungen, um mehr zu erfahren:
Symposium "Palliativmedizin heute" 2018
Symposium "Palliativmedizin heute" 2018
Mit einem wissenschaftlichen Symposium im Bildungszentrum des Handels begann das Elisabeth Krankenhaus die große Geburtstagsfeier der Palliativstation. Seit 20 Jahren kümmern sich Mediziner, Pfleger, Theologen und Ehrenamtliche um das Wohl der Menschen am Lebensende. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung und folgten den Vorträgen im Bildungszentrum des Handels.
Tradition, Erfahrung und Neuorientierung machen die Palliativmedizin im Elisabeth Krankenhaus einzigartig. „Dankbar rückwärts schauen, mutig vorwärts schauen“ - Die einleitenden Grußworte von Pfarrer I.R. Hans Overkämping fassen zusammen, was die Zusammenarbeit auf der Palliativstation ausmacht. Er war einer der damaligen Pioniere. 1982 wurde die Krebsstation am Elisabeth Krankenhaus durch Prof. Nosrat Firusian, Dr. Dagmar Fricke und Pfarrer Hans Overkämping errichtet. Pfarrer Overkämping hatte gerade als Seelsorger im Krankenhaus begonnen. „Ich war der einzige Theologe, sonst gab es nur Mediziner“, erinnert er sich. „Doch im Laufe der Zeit hatte sich der Kurs gedreht, es hat ein Umdenken gegeben. Es ging nicht mehr nur um Symptomkontrolle, sondern um den ganzen Menschen.“ 1998 wurde schließlich die Palliativstation eröffnet. Die soziale und spirituelle Begleitung des Patienten am Lebensende und ihrer Angehörigen stand fortan im Mittelpunkt. Sie war Teil der Fachabteilung Onkologie und Hämatologie unter der Leitung des Chefarztes Prof. Dr. Otto Kloke. Innovativ war das Konzept eines integrativen Palliativbereichs. Wie zu dieser Zeit üblich, wurden fast ausschließlich Krebspatienten in einem weit fortgeschrittenen Stadium begleitet. Doch schnell wurde klar: Auch andere Patienten brauchen palliative Versorgung. Heute werden wie selbstverständlich auch Patienten mit Herz-, Lungen-, Nieren- und Lebererkrankungen, Patienten mit neurologischen Erkrankungen und vielen weiteren Krankheitsbildern durch die Palliativmedizin multiprofessionell behandelt und begleitet.
„Wir haben klein angefangen, aber das Netzwerk wächst stetig weiter und das zum Vorteil des Patienten“, sagte Christoph Kortenjann, Christoph Kortenjann, in seinen Grußworten. Dr. Susanne Hirsmüller, Leiterin des Hospizes am evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf, betonte vor allem, wie wichtig „der Stellenwert, das Anerkennen im Fächerkanon zu ermöglichen und die Kollegen langsam aber beständig davon zu überzeugen, dass wir nicht das machen, was alle schon immer gemacht haben, sondern eben ein anderer, völlig neuer und umfassenderer Umgang mit dem erkranken Menschen und seinen Nahestehenden.“
Namenhafte Experten wie Dr. med. Reinhard Sittl, Univ. Prof. Dr. med. Roman Rolke und Manfred Gaspar referierten zu Themen, die die Palliativmedizin heute ausmachen, und gaben einen Einblick in die aktuellen medizinischen Entwicklungen. Schauspielerin Christine Sommer gab einen literarisch-philosophischen Impuls, der zum Nachdenken aber auch Lachen anregte. Zum Abschluss lockerten Margit Schröer und Dr. med. Susanne Hirsmüller vom Hospiz am evangelischen Krankenhaus Düsseldorf noch einmal auf und präsentierten außergewöhnliche, humorvolle Todesanzeigen, die den Umgang mit dem Tod und die Faszination der meist gelesenen Zeitungsseiten widerspiegeln.
Festakt 20 Jahre Palliativmedizin
Festakt 20 Jahre Palliativmedizin
Sich engagieren, Menschen begleiten und fördern auf verschiedenen Wegen: 20 Jahre haben sich Ehren- und Amtliche mit Leidenschaft und Herzblut auf der Palliativstation für Patienten eingesetzt, die am Ende ihres Lebens stehen. Und sie tun es bis heute. „Unser Dank gilt den vielen, vielen engagierten Menschen, die bereit sind, sich am Patientenbett zu engagieren und mitzuhelfen. Es ist wichtig, dass es diese Insel gibt und der Mensch die Zeit bekommt, die er braucht,“, sagt Christoph Kortenjann, Geschäftsführer der Elisabeth Krankenhaus GmbH, vor allem auch in Richtung der Ehrenamtlichen, aber auch all der jenigen, die sich im Job auf der Palliativstation einsetzen. Unter der Leitung von Klaus Reckinger, einem sehr erfahrenen Palliativmediziner, hat sich die Station in den vergangenen Jahren für nicht-onkolische Patienten geöffnet, die heute ein Drittel ausmachen.
Auch Dr. Klaus Goedereis, Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster, einem Träger des Elisabeth Krankenhauses, beont, wie wichtig die vielseitige Unterstützung ist: „Ohne den gesellschaftlichen Rückhalt wäre die Palliativmedizin heute nicht das, was sie ist.“ Vor 20 Jahren sei die Gründung ein Wagnis gewesen - medizinisch und pflegerisch. „Heute wissen wir, dass es richtig war, es einzugehen, die Menschen ernst zu nehmen, auf sie zuzugehen und die gezielte Aufgabe, Menschen die letzte Lebensphase würdevoll zu gestalten. Der menschliche und seelsorgerische Aspekt kommt nicht zu kurz, sondern ist ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes.“
Ein besonderer Höhepunkt des Abends: Die erste stellvertretende Bürgermeisterin Marita Bergmaier hat für die Stadt Recklinghausen die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ unterschrieben. „Damit bekunden wir die Bereitschaft, uns im Sinne der Charta für die Verbesserung der Situation schwerstkranker und sterbender Menschen, ihrer Familien und der ihnen Nahestehenden einzusetzen und auf dieser Grundlage für die Einlösung ihrer Rechte einzutreten“, sagt Bergmaier beim Unterzeichnen.
Das Streicherquartett Concerto in RE, bestehend aus Claudia (Violoncello) und Christoph Daub (Violine), Sayaka Nakajima (Violine) und Jörg Koslowski (Kontrabass), sorgte für den musikalischen Rahmen. Mit seinem Festvortrag „Zeit und Ewigkeit – Die Sicht eines Physikers” eröffnete Prof. Dr. Wolfgang J. Duschl eine völlig neue Sicht auf die Vergänglichkeit. Uta Wedemeyer, Clowntherapeutin, sorgte zum Abschluss mit ihrem Auftritt „Die spirituelle Kraft des Humors“ für eine lockere Atmosphäre und gab Impulse zum Umdenken für einen positiveren Umgang mit sich selbst und Umständen, die nicht zu ändern sind.
Bis zum Jahr 2017 war diese Station die einzige anerkannte und im Bettenplan des Landes ausgewiesene Palliativstation im Kreis Recklinghausen. „Unsere Belegung liegt kontinuierlich über 100 Prozent“, erzählt Klaus Reckinger „Aufgrund der langjährigen Erfahrung sind wir als überregionales Kompetenzzentrum etabliert.“ Durch die vorhandene hohe Qualität und Kompetenz in der Versorgung von neurologischen, geriatrischen, kardiologischen und gefäßchirurgischen Patienten durch die zugehörigen Fachabteilungen konnte die Versorgung nicht-onkologischer Patienten auf hohem fachlichen Standard um die Aspekte der psychosozialen Begleitung erweitert werden.
Sie möchten die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland ebenfalls unterzeichnen? Weitere Informationen finden Sie auf www.charta-zur-betreuung-sterbender.de