Kurze Beschreibung der technischen Untersuchungen
Dopplersonographie
Mit einer Messsonde, die Schallwellen aussendet und empfängt, kann die Geschwindigkeit des fließenden Blutes in den großen Hals- und Hirngefäßen aufgezeichnet werden. Durch diese schmerzlose und nicht verletzende Untersuchung können Verengungen der Blutgefäße, die Ausgangsort für einen Hirninfarkt sein können, genau festgestellt werden. Dies Untersuchung ist für den Patienten nicht belastend, da es sich lediglich um eine Ultraschalluntersuchung handelt. Untersuchungsdauer: Ca. 10 – 20 Minuten.
Duplexsonographie
In Ergänzung zur Dopplersonographie kann zur Beurteilung des Gefäßes selbst ebenfalls mittels Ultraschall ein Bild des Gefäßes über den Duplexsonographen erstellt werden. Im Rahmen dieser Untersuchung ist es möglich, auch kleinere Veränderungen, welche mit der Dopplersonographie-Untersuchung nicht erfasst werden können, darzustellen. Ferner ist diese Untersuchung notwendig, um bei hochgradigen Gefäßverengungen den Restfluss des Blutgefäßes genauer zu bestimmen. Untersuchungsdauer: Ca. 10 – 20 Minuten.
Elektroenzephalographie (EEG)
Über Elektroden, die auf die Kopfhaut aufgesetzt werden, wird die elektrische Aktivität des Gehirns aufgezeichnet. Sie wird unter Ruhebedingungen sowie unter verschiedenen äußeren Reizen (Augenöffnung, verstärkte Atmung) beurteilt. So können krankhafte Veränderungen, etwa bei Stoffwechselerkrankungen, Infektionen, Durchblutungsstörungen oder nach Schädelhirnverletzungen bzw. Schlaganfällen, festgestellt werden. Untersuchungsdauer: Ca. 20 Minuten.
Evozierte Potenziale
Durch optische, akustische, elektrische oder magnetische Reize werden an den entsprechenden Nerven oder den dazugehörigen Muskeln Reizantworten ausgelöst. Diese werden dann über Nervenbahnen an den Armen und Beinen, dem Rückenmark, dem Gehirn über den zugehörigen Muskel abgeleitet und aufgezeichnet. Hierdurch können Störungen der Nervenbahnen, wie sie z.B. bei Nervenquetschungen, Durchblutungsstörungen oder Entzündungen vorkommen können, festgestellt werden. Diese Untersuchung ist ungefährlich, es gibt jedoch Einschränkungen bei Patienten mit Herzschrittmachern oder anderen implantierten elektrischen Geräten. Lediglich eine leichte elektrische Hautreizung erfolgt, welche in der Regel als schmerzlos betrachtet wird. Untersuchungsdauer: Ca. 15 Minuten.
Elektromyographie
Über eine dünne Nadel, die in einen Muskel eingestochen wird, kann die elektrische Aktivität des betreffenden Muskels aufgezeichnet und analysiert werden. Bei Nerven- und Muskelerkrankungen kann sehr genau eine Störung festgestellt werden. Der Stich der Nadel, welche als Elektrode fungiert, ist vergleichbar dem bei einer Blutentnahme. Bei Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten ist diese Untersuchung nicht durchführbar. Untersuchungsdauer je nach Anzahl der zu untersuchenden Muskulatur ca. 5 Minuten pro Muskel.
Neurographie
Bei einer Neurographie wird die Geschwindigkeit gemessen, mit der ein Nerv die elektrischen Impulse transportiert. Diese Messung erfolgt in der Regel durch Elektroden, welche auf die Haut geklebt werden. Eine Nervenschädigung kann zu einer Verlangsamung des Elektrodenflusses führen, auch zu einer Verminderung der Menge der transportierten Information. Im Extremfall ist das völlige Fehlen einer Reizantwort festzustellen. Die Untersuchung ist in der Regel mit einer leicht schmerzhaften Hautreizung verbunden. Untersuchungsdauer ca. 10 Minuten pro untersuchten Nerv.
Liquoruntersuchung (Lumbalpunktion)
Hierbei wird mit einer etwas längeren dünnen Nadel (ähnlich wie bei der Blutentnahme) im unteren Abschnitt der Wirbelsäule zwischen zwei Wirbelkörperfortsätzen die Nadel eingeführt, um dann durch Vorschieben der Nadel bis zum Nervenwasserraum (Liquorraum) aus diesem das Nervenwasser zu Untersuchungszwecken abzunehmen. Das Nervenwasser ist eine Flüssigkeit, die das gesamte Gehirn und Rückenmark umspült und daher zur Diagnostik entzündlicher Erkrankungen oder degenerativen Hirnabbauprozessen wichtige Hinweise ergeben kann. Durch den tiefen Stich ist die Untersuchung etwas schmerzhafter als eine Blutentnahme, eine lokale Betäubung ist in der Regel nicht erforderlich. Eine Schädigung des Rückenmarks ist in der Punktionshöhe nicht möglich, da dieses bereits in der Regel 10 – 12 cm weiter oberhalb aufhört.