Montag, 13.01.2025

Telefonaktion am 16. Januar: „Herzklappenerkrankungen – Was kann helfen?“

Herzklappenerkrankungen sind weit verbreitet und können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden. Doch woran ich ein Herzklappenproblem? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Am Donnerstag, den 16. Januar, von 11 bis 13 Uhr, beantworten die kardiologischen Experten vom Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen Fragen rund ums Thema Herzklappen.

Die Herzklappen sind essenziell für den Blutfluss durch unser Herz und den gesamten Körper. Sie sorgen dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt und das Herz effizient arbeitet. Leider können die Herzklappen durch verschiedene Erkrankungen in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Zu den häufigsten Problemen zählen Verengungen (Stenosen) oder Undichtigkeiten (Insuffizienzen) der Klappen, die zu einem verminderten Blutfluss und damit zu einer unzureichenden Versorgung des Körpers mit Sauerstoff führen können. Diese Erkrankungen bleiben jedoch oft lange unbemerkt, da die Symptome schleichend auftreten und häufig mit anderen Erkrankungen verwechselt werden.

In Deutschland sind etwa 1,5 Millionen Menschen von einer Herzklappenerkrankung betroffen. Besonders ältere Menschen haben ein höheres Risiko, da mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich Ablagerungen (z. B. Verkalkungen) auf den Herzklappen bilden, was zu deren Funktionsstörungen führt. Auch genetische Veranlagungen oder bereits bestehende Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkte können das Risiko erhöhen.

Die häufigsten Symptome einer Herzklappenerkrankung sind Atemnot, insbesondere bei körperlicher Anstrengung, Müdigkeit, Leistungsabfall und Schwellungen in den Beinen. Auch unregelmäßiger Herzschlag, Schwindel und plötzliche Erschöpfung können auf eine Herzklappenerkrankung hinweisen. Wenn diese Symptome auftreten, ist es wichtig, nicht zu zögern und einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose kann entscheidend dafür sein, wie gut eine Erkrankung behandelt werden kann und welche langfristigen Folgen sie hat. Denn je früher eine Herzklappenerkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine günstige Prognose. Ohne rechtzeitige Behandlung kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, wie etwa einer Herzinsuffizienz oder einem Schlaganfall.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens), bei der die Herzklappen genau untersucht werden. So können Ärzte feststellen, ob und wie stark die Klappen verengt oder undicht sind. In einigen Fällen sind zusätzlich weitere bildgebende Verfahren oder Katheteruntersuchungen erforderlich, um die Funktionsweise des Herzens und der Klappen noch detaillierter zu überprüfen. „Denn jeder Patient wird individuell betrachtet und behandelt“, erklärt Dr. Lawo. „Vor jeder Klappenbehandlung schauen wir uns die Gesamtsituation am Herzen an. Gibt es zum Beispiel Engpässe in den Gefäßen, müssen diese zunächst behoben werden, damit die optimale Durchblutung gegeben ist. So kommt es bei jedem Patienten zu individualisierten Vorgehensweisen.“

Die Behandlung von Herzklappenerkrankungen hängt von der Schwere der Erkrankung ab. In vielen Fällen sind Medikamente notwendig, um die Symptome zu lindern. Bei fortgeschritteneren Erkrankungen ist jedoch ein chirurgische oder Herzkatheter basierter Eingriff erforderlich. Hierbei ist es heute nicht mehr zwingend notwendig, die Herzklappe durch eine Operation am offenen Herzen zu ersetzen. Stattdessen kann die Behandlung der Klappe in vielen Fällen auch mittels Kathetertechnik erfolgen. Bei dieser minimal-invasiven Methode wird die neue Herzklappe durch einen kleineren Schnitt in das Herz eingeführt und dort an der betroffenen Stelle platziert. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie weniger riskant und weniger belastend für den Patienten ist. Die Genesungszeit ist kürzer, und die Patienten können schneller wieder in ihren Alltag zurückkehren.

Trotz der Fortschritte in der Behandlung bleibt die rechtzeitige Diagnose entscheidend für den Erfolg der Therapie. Eine frühzeitige Behandlung erhöht die Chancen auf eine vollständige Heilung und reduziert das Risiko für langfristige gesundheitliche Einschränkungen.

 

INFO

Telefonaktion „Herzklappenerkrankungen – Was kann helfen?“

Donnerstag, 16. Januar, 11 bis 13 Uhr

Tel. 02365/107-1111 (Die Leitung ist nur während der Aktion geschaltet)

 

Für Sie am Telefon:

Dr. med. Thomas Lawo, Chefarzt der Kardiologie

Dr. med. Claudia Daub, Oberärztin der Kardiologie

Prof. Dr. med. Payam Akhyari, Direktor der Thorax-Chirurgie der Uniklinik Essen